Textile Geschichte in Frankenberg/Eder
660 Jahre gelebte Historie
Im Ederbergland in Nordhessen, liegt vor den Toren des Fachwerkstädtchens Frankenbergs am Eingang zum Nationalpark Kellerwald, die historische Walkemühle. Die Mühle und ihre Nutzung sind untrennbar mit der Geschichte der Stadt verbunden. Frankenberg war im Mittelalter das Zentrum des hessischen Tuchhandels. Die Walkemühle zeugt noch heute davon. Im Jahr 1358 wurde sie das erste Mal urkundlich erwähnt, damals allerdings noch als Kornmühle. Lange Zeit fertigte hier die Tuchmacherzunft ihre Stoffe. Sie veredelten, verfilzten und verdichteten bereits im Mittelalter ihre Tuche durch Walken mit den Füßen. Später gab es dazu Apparaturen: die Walkemühlen.
Noch vor einigen Jahrzehnten betrieben die Inhaber der Mühle eine Spinnerei und Kämmerei. Seit ihrer aufwändigen Renovierung in den Jahren 2007 bis 2010 stellt sie nun neben Rathaus, Steinhaus und der Liebfrauenkirche ein weiteres mittelalterliches Wahrzeichen der Stadt dar. Auch das unterschlächtige Wasserrad dreht sich wieder. Allerdings erfüllt das Mühlrad heute einen neuen Zweck: Es treibt einen Generator an, der jährlich rund 80.000 kWh elektrische Energie erzeugt. Damit ist die fast 660 Jahre alte Walkemühle energetisch auf dem neuesten Stand. Zum ökologischen Konzept gehört in Kooperation mit Naturschutzverbänden auch die Anlage einer Fischtreppe im Walkegraben, die den Fischen ihre natürlichen Wanderbewegungen ermöglicht. Der Walkegraben fließt direkt am Mühlengebäude und Hofgarten vorbei, sodass unsere Gäste die einmalige „Mühlen- Atmosphäre“ genießen können. In dem einstigen Mühlengebäude, das in Fachwerkbauweise errichtet wurde, befindet sich unser Restaurant mit seinen verschiedenen Stuben, seiner Terrasse und dem Hofgarten. Hier können Sie heimisch feiern und genießen!